Der Arbeitskreis Inklusion der Polytechnischen Gesellschaft unterstützt

FLASH: Workshops an Schulen

Hintergrund

Psychische Erkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt und beginnen in ca. 70% der Fälle vor Erreichen der Volljährigkeit. Etwa 75% der dieser Erkrankungen werden im Erwachsenenalter fortgeführt und sind mit erheblichen Einschränkungen auf das allgemeine Funktionsniveau verbunden, die bei vielen Betroffenen zu einer Einschränkung der Lebensqualität führt.

Immer wieder fällt auf, dass das Wissen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen über psychische Erkrankungen nur unzureichend ausgeprägt ist und Angst vor Stigmatisierung auch in der heutigen Zeit noch viele daran hindert sich (rechtzeitig) Hilfe zu holen.

Um dieser Stigmatisierung entgegenzuwirken und Aufklärung als evidenzbasierte, präventive Maßnahme in den Frankfurter Schulen einzuführen, wurde das Suizidpräventionsprojekt FLASH ins Leben gerufen.

Konzept

Unser Angebot richtet sich vor allem an Schülerinnen und Schüler der Klassen 9-13 an hessischen Schulen. Aktuell haben wir leider keine Kapazitäten für Klassen aus anderen Jahrgängen und Schulen außerhalb Hessens. Wir bieten auch keine Fortbildungen für Lehrkräfte an - verweisen hierbei jedoch gerne auf unsere Kollegeninnen und Kollegen von tomoni.

Der Workshop dauert 3 Zeitstunden (4 Schulstunden). Das Ziel unseres Workshops ist die Entstigmatisierung sowie die Wissensvermittlung bezüglich psychischer Erkrankungen im Klassenverbund. Der FLASH-Workshop selbst besteht aus zwei Modulen: Das erste Modul, der eigentliche Workshop, beinhaltet eine Einführung ins Thema, einen Bericht einer betroffenen Person mit anschließender Diskussion und Fragerunde, einer Gruppenarbeit zu psychischen Erkrankungen sowie ein gemeinsames Erarbeiten von Resilienzstrategien mit anschließender Gestaltung eines Posters.

Das zweite Modul zeichnet sich durch eine Online-Sprechstunde aus, in welcher die Schülerinnen und Schüler Raum für individuelle Nachfragen und Hilfevermittlung angeboten wird. Die Online-Sprechstunde findet voraussichtlich alle zwei Wochen statt. Weiter Informationen folgen bald.

Gerne können ganze Jahrgänge an unserem Projekt teilnehmen, jedoch arbeiten wir pro Workshop mit einer Klasse. In der Regel finden die Workshops nicht parallel statt, sondern ein Workshop pro Tag. Weitere Informationen stehen auch auf unserem Anmeldeformular.

Kontaktaufnahme

Unter der Kategorie „Dokumente“ finden Sie unser Anmeldeformular. Sobald uns das ausgefüllte Anmeldeformular erreicht, machen wir Ihnen konkrete Terminvorschläge.

Wissenschaftliche Evaluation unseres Projektes

Um die Zufriedenheit der Teilnehmenden mit den Workshops und den Wissenszuwachs durch diese sicherzustellen, schließt jeder Workshop mit einer kurzen Evaluation ab. Darüber informiert unser Schülerbrief, welcher mit den Teilnehmenden im Voraus durchgegangen werden soll. Diesen finden Sie unter der Kategorie Dokumente.

Was bisher geschah

Der erste Besuch einer Schulklasse erfolgte Februar 2022. Seither nehmen beinahe wöchentlich Klassen von hessischen Schulen an unseren FLASH-Workshops teil. Auch nehmen wir jährlich an Projekttagen und Tagungen teil:

2022 und 2023 am Schülersuizidpräventionstag

2022, 2023 und 2024 an der Psychiatriewoche Frankfurt

2022 wurde das Projekt im Arbeitskreis Fortbildung der Heinrich-Hoffmann-Schule vorgestellt.

2023 und 2024 in der ‚Night of Science‘ der Goethe Universität

2023 Teilnahme am Fachtag "Psychische Gesundheit in der Schule"

Unser Team

Neurowissenschaftlerin Dr. rer. nat. Catherine Barnes-Scheufler, Projektleiterin

Arzt Hendrik Friedrichsen, Workshopleiter

Funktionsoberärztin Murielle Brum, Workshopleiterin

Ärztin Sana Rabia Arshad , Workshopleiterin

Psychologin Henriette Ptassek, Workshopleiterin

Psychologin Anna Gold, Wissenschaftliche Evaluation

Amie Alexander, B.A., Terminorganisation

Marlene Macke, cand. med., Wissenschaftliche Evaluation

Sara Asgarian, B.Sc., Ansprechperson für Betroffene

Ehemalige Beteiligte an dem FLASH-Projekt: Patricia Getty (Ärztin), Ahmed Zaher (Facharzt für Psychiatrie), Nene Kobayashi (Ärztin), Anna Yotova (Neurowissenschaftlerin), Aylin Kallmayer (Psychologin), Julia Beitner (Psychologin), Clara Frommke (Psychologin), Sara Horvath (Psychologin), Theresa Martin (Psychologin), Samira Neef (studentische Hilfskraft)

 

Vielen Dank für Eure Mitarbeit!

Positive Resonanz

Die Schüler waren höchst interessiert und motiviert, mehr über psychische Erkrankungen zu lernen. Es war für sie eine sehr positive Erfahrung, offen über dieses Thema sprechen zu können. Im Workshop konnten wir auf verschiedene Fragen eingehen, etwa: Was ist eine psychische Erkrankung? Wie sieht eine Psychiatrie aus? Was für Therapiemöglichkeiten gibt es? Wo kann ich Unterstützung holen?

Wir waren begeistert, sehr viel positives Feedback von Schülern, Schulsozialarbeitern und Lehrern zu bekommen. Seitdem freuen wir uns über regelmäßige Anfragen von weiteren Schulen und arbeiten mit Hochdruck daran, so viele Klassen wie möglich zu besuchen.

 

„Ich habe sehr positive Rückmeldung von unseren Schülerinnen sowie Schülern erhalten. Die Schülerinnen und Schüler haben es sehr geschätzt, sich im geschützten Raum mit Fachpersonen über psychische Erkrankungen auszutauschen. Ich denke, dass es dringend notwendig ist, diese Thematik in der Schulgemeinde anzusprechen. Diese Initiative ist sehr hilfreich, einerseits psychischen Erkrankungen das Stigma zu nehmen, andererseits Jugendliche dazu ermutigen, offener über psychische Nöte zu reden“

Herr Kley, Taunusgymnasium

„Hilfreich und wertvoll, wenn man schon von den verschiedenen psychischen Erkrankungen gehört hat, die einem ggf. später im Leben bei sich oder anderen im Umfeld begegnen können. Der Patientenkontakt hat die Krankheiten besser fassbar gemacht und geholfen, diese zu entstigmatisieren.“

Frau Deliry, Wöhlerschule

„Nach anfänglicher „Befangenheit“ waren die SuS sehr interessiert und auch erleichtert, dass ihre Sorgen und Belange ernst genommen wurden.“

Frau Hartfiel, KGS Niederrad

„Die Organisation lief reibungslos, der Kontakt zu FLASH war über Email und Telefon sehr unkompliziert. Es gab in allen 5 Workshops positive Rückmeldungen und auch die Lehrkräfte waren sehr angetan davon, dieses Thema für Schüler so niedrigschwellig und interessant umgesetzt zu erleben.“

Frau Martin-Pfau, Oswald-von-Nell-Breuning-Schule

Veranstaltungen

4. Frankfurter Schul-Suizidpräventionstag

4. und 5. Juli 2024

Asta-Studierendenhaus

Mertonstraße 26, 60325 Frankfurt am Main

Anmeldung möglich ab dem 1. Juli 2024 (für Schülerinnen und Schüler)

Zur Anmeldung

FLASH – Workshop an Schulen rund um das Thema psychische Gesundheit

Frankfurter Psychiatrie Woche

11. September 2024, 10:00 - 11:30 Uhr

Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

Universitätsklinikum Frankfurt Heinrich Hoffmann Str. 10, 60528 Frankfurt am Main

Weitere Informationen

Unser Logo

Psychische Erkrankungen - von der Depression bis hin zu bipolaren Störungen und Schizophrenie - sind in unserer Gesellschaft stigmatisiert. Für Kinder und Jugendliche kann das ein großes Problem werden. Sie scheuen sich, Hilfe zu suchen, und bleiben mit ihrer Not allein. Das Projekt FLASH setzt hier an und bietet Workshops an Schulen an, in denen Schülerinnen und Schüler über psychische Erkrankungen aufgeklärt werden und erfahren, wie sie sich und anderen helfen können, wenn sie von psychischen Notlagen in Familie und Freundeskreis betroffen sind. FLASH steht für "Frankfurt Lernt, was Anders Sein Heißt".

Ihre Ansprechpartner

Psychisch erkrankt... und mit dabei

Wir beschäftigen uns in diesem Themenfeld mit aktuellen Fragen aus der Welt der Psychiatrie, mit psychischen Erkrankungen und mit unserem Umgang damit. Durch unsere eigenen Erfahrungen mit psychisch Erkrankten sehen wir einen großen Bedarf, die Gesellschaft über die Menschen, ihre Situation und unseren Umgang mit ihnen aufzuklären. Unser Projekt soll dazu beitragen, Ängste vor und Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen abzubauen und Wege aufzuzeigen, wie wir als Individuen und als Gesellschaft erkrankten Menschen helfen können. Hierzu initiieren wir zusammen mit Partnern verschiedene Aktivitäten in Frankfurt.

Projektpartner und Förderer

Unser Projekt wird von der Crespo Foundation, der Reiss Stiftung, der Horst-Haas-und-Irene-Haas-Scheuermann-Stiftung, der Dr. Josef und Janina Haubenstock-Stiftung und der Stiftung Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt gefördert und vom Gesundheitsamt Frankfurt unterstützt. Alle Mitarbeiter sind an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Uniklinik Frankfurt angestellt.