Schüler unter enormem Druck
Eines ist klar: Viele Schülerinnen und Schüler in Frankfurt brauchen Unterstützung. Extrem belastende Situationen wie digitales Mobbing, Stress in der Schule sowie die Corona-Pandemie hinterlassen Spuren bei Kindern und Jugendlichen. Viele Jugendliche aber trauen sich nicht oder viel zu spät, Hilfe zu suchen. Denn psychische Not ist immer noch mit einem Stigma behaftet.
Es gibt ein enormes Problem mit der Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen in unserer Gesellschaft. Um psychischen Erkrankungen das Stigma zu nehmen, unterstützen wir Schulen und gestalten Workshops mit Schülern. Wir wollen die Jugendlichen dazu ermutigen, offener über psychische Nöte zu reden, frühzeitig Hilfe zu suchen – für sich und andere.
Ablauf des Workshops
Der dreistündige (4 Schulstunden) Workshop geht auf Fragen der psychischen Gesundheit und zu psychischen Erkrankungen ein. Dabei können wir das Thema Suizidalität und Suizid-Prävention behandeln. Unser Angebot richtet sich vor allem an Schülerinnen und Schüler der Klassen 9-13.
Zunächst geben wir eine Übersicht über die psychiatrische Arbeit und arbeiten mit den Schülern an typischen Krankheitsbildern. Dabei wollen wir bei den Jugendlichen Sensibilität für psychische Erkrankungen wecken und das Verständnis für die Situation Betroffener verbessern helfen.
Dank der großzügigen Unterstützung unserer Förderer können wir die Workshops kostenlos anbieten.
Betroffene erzählen von ihren Erfahrungen
Ein wichtiger Aspekt: Am Workshop nimmt ein Betroffener oder eine Betroffene teil und spricht mit den Jugendlichen über sein oder ihr Erleben der psychischen Erkrankung. Am Ende erarbeiten wir Strategien, die die eigene Resilienz stärken und psychischen Erkrankungen (und insbesondere einer Suizidgefährdung) entgegenwirken sollen.
Etwa eine Woche später kommt ein Mitglied unseres Teams erneut in die Schule und bietet in enger Abstimmung mit der Schulleitung eine "Offene Sprechstunde" an, die Schülerinnen und Schülern offensteht, die privat persönliche Anliegen besprechen möchten und, wenn notwendig, erfahren, wo sie professionelle Hilfe finden.
Positive Resonanz auf unsere ersten Schulbesuche
Unsere ersten zwei Schulbesuche führten uns in die Ludwig-Erhard-Berufsschule in Frankfurt. Wir wurden dort mit offenen Armen empfangen. Die Schüler waren höchst interessiert und motiviert, mehr über psychische Erkrankungen zu lernen. Es war für sie eine sehr positive Erfahrung, offen über dieses Thema sprechen zu können. Im Workshop konten wir auf verschiedene Fragen eingehen, etwa: Was ist eine psychische Erkrankung? Wie sieht eine Psychiatrie aus? Was für Therapiemöglichkeiten gibt es? Wo kann ich Unterstützung holen?
Die Teilnahme eines Betroffenen, der von einer psychischen Erkrankung aus eigener Erfahrung berichtet, ist ein zentraler Baustein unseres Workshops. Er erzählt offen davon, wie er an einer bipolaren Störung erkrankte, wie die Therapie seine Situation komplett veränderte und wie gut es ihm jetzt wieder geht. Für die Schüler war es enorm wichtig, sich direkt mit ihm austauschen zu können.
Wir waren begeistert, sehr viel positives Feedback von Schülern, Schulsozialarbeitern und Lehrern zu bekommen. Seit den ersten beiden Workshops haben wir Anfragen von anderen Schulen erhalten und arbeiten mit Hochdruck daran, so viele Klassen wie möglich zu besuchen.
Haben Sie Interesse? Dann freuen wir uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen!
Veranstaltungen
4. Frankfurter Schul-Suizidpräventionstag
4. und 5. Juli 2024
Asta-Studierendenhaus
Mertonstraße 26, 60325 Frankfurt am Main
Anmeldung möglich ab dem 1. Juli 2024 (für Schülerinnen und Schüler)
FLASH – Workshop an Schulen rund um das Thema psychische Gesundheit
Frankfurter Psychiatrie Woche
11. September 2024, 10:00 - 11:30 Uhr
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Universitätsklinikum Frankfurt Heinrich Hoffmann Str. 10, 60528 Frankfurt am Main
Unser Logo
Psychische Erkrankungen - von der Depression bis hin zu bipolaren Störungen und Schizophrenie - sind in unserer Gesellschaft stigmatisiert. Für Kinder und Jugendliche kann das ein großes Problem werden. Sie scheuen sich, Hilfe zu suchen, und bleiben mit ihrer Not allein. Das Projekt FLASH setzt hier an und bietet Workshops an Schulen an, in denen Schülerinnen und Schüler über psychische Erkrankungen aufgeklärt werden und erfahren, wie sie sich und anderen helfen können, wenn sie von psychischen Notlagen in Familie und Freundeskreis betroffen sind. FLASH steht für "Frankfurt Lernt, was Anders Sein Heißt".
Ihre Ansprechpartner
Projektpartner und Förderer
Unser Projekt wird von dem Hessischen Kultusministerium durch Mittel des Landesprogramms „Löwenstark – der BildungsKICK, der Reiss Stiftung, der Horst-Haas-und-Irene-Haas-Scheuermann-Stiftung, der Dr. Josef und Janina Haubenstock-Stiftung und der Stiftung Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt gefördert und vom Gesundheitsamt Frankfurt unterstützt. Alle Mitarbeiter sind an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Uniklinik Frankfurt angestellt.